Bundesregierung will mehr öffentliche Daten anbieten.

Mehr Daten aus Ministerien, Behörden und Forschungsinstituten will das Bundeskabinett einer größeren Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Diese Daten sollen im Internet auch besser auffindbar gemacht werden. Damit soll die Allgemeinheit so umfassend wie möglich von der steuerfinanzierten Erhebung solcher Informationen profitieren können. Ausgenommen bleiben Amtsgeheimnisse und personenbezogene Daten. Das Bundeskabinett hat deshalb eine Open Data Strategie für die kommenden fünf Jahre beschlossen. Bisher ist die Menge der öffentlich zugänglichen Rohdaten sehr begrenzt. Als ein Beispiel für den Mehrwert solcher Daten gilt das startup Viomedeo, welches den teilnehmenden Patienten eine transparentere Teilnahme an klinischen Studien zu ihrer Erkrankung ermöglichen soll.

Klima-Prognosen für alle

In einer mündigen Gesellschaft ist für alle Menschen wie für die Wissenschaft und Wirtschaft sowie auch für den Staat und dessen Verwaltung der freie Zugang zu aktuellen und maschinenlesbaren Daten enorm wichtig. Auch bei zukunftsweisenden Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder Vernetzungen in Wirtschaft und smart things and cities sind alle Akteure auf eine nachhaltige Verfügbarkeit eines umfassenden und hochwertigen Datenpools geradezu angewiesen. Einen solchen Fundus, der eine neue Datenkultur erst möglich macht, stellt das Climate Service Center Germany öffentlich zur Verfügung. Nach einem Jahr Arbeit hat das Helmholtz-Institut GERICS für über 400 Landkreise und Regionen Klima-Prognosen nach drei möglichen Szenarien erstellt. Mögliche Veränderungen werden anhand von siebzehn Kennwerten wie Temperatur, Hitzetage, Trockentage, Starkregentage und Windgeschwindigkeiten für Dekaden skizziert. Die einheitlich aufgebauten Prognosen und damit ihre Vergleichbarkeit, geben beispielsweise Bauherren aller Art und Investoren ein wirklich wichtiges Tool in die Hand, um strategisch den Folgen des Klimawandels auch in der Landwirtschaft nachhaltig und mit exakteren Grundlagen zu begegnen.

Veränderungen überall

Es gibt laut den Untersuchungen des GERICS nicht einen einzigen Landkreis, in dem alles beim Alten bliebe, falls die Emissionen nicht verringert werden. Was kann durch wirksamen Klimaschutz noch wie beeinflusst werden, und welche Veränderungen sind unvermeidlich – die Prognosen sind hilfreich nicht nur für Experten, Politiker und Behörden, jeder Bürger kann die mit seinen Steuergeldern erhobenen Informationen nutzen, egal ob geplanter Wohnungswechsel, Erwerb von Eigentum, der künftige Anbau auf Feldern oder um sich generell vor dem Klimawandel zu wappnen. Alle Analysen sind standartisiert und voll automatisiert, und bieten so auch in Zukunft eine verlässliche Basis für qualitätsgeprüfte Auswertungen und somit für gültige Prognosen. Diese sind eine konzeptionelle Weiterentwicklung des Berichts „Klimaausblick Brandenburg“, der in Kooperation mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg erarbeitet wurde. Die geplante Offensive bei der Bundesregierung ist ein wichtiger Schritt, um den Staat zum Vorreiter bei open data zu machen. Das grundlegende Beispiel im Klimabereich zeigt die gewaltigen Ressourcen, die in Dateninfrastruktur, Datennutzung und Datenkompetenz vor uns allen liegen.

Nun dann.

G.Hammer

SIKKER. Ist sicher.