Treue oder Bequemlichkeit trotz Kontroverse um Facebook-App

Der monatelange Disput um die veränderten Geschäftsbedingungen zeigt wenig Wirkung. Eine Umfrage der YouGov Deutschland GmbH zeigt laut der Deutschen Presse Agentur, dass 79 Prozent der befragten deutschen Nutzer den kontroversen Messenger-Dienst von Facebook auf ihrem Smartphone haben und ihn auch nutzen. Den neu in Kraft getretenen Bedingungen hätten 52 Prozent der Nutzer zugestimmt. Trotz erheblicher Einwände von Datenschützern haben in den letzten zwölf Monaten nur drei Prozent aller Befragten die Anwendung von ihrem Mobiltelefon dauerhaft gelöscht. Eingeschliffene Abläufe und eine relevante Mischung aus Sorglosigkeit und Trägheit spielen dabei eine große Rolle. So gaben acht Prozent der befragten Nutzer an, dass sie whatsapp schon mindestens einmal entfernt haben, dann allerdings zurückkehrten, da zu viele ihrer Kontakte über den Dienst zu erreichen waren, und eine Wechselbereitschaft vor allem darunter leide.

Datenschutz gefühlt

Fast die jeder zweite whatsapp Nutzer hat kein gutes Gefühl, was den Datenschutz betrifft. Jeder Dritte hat zwar Bedenken, bleibt aber bei seinen Gewohnheiten, und seinen generierten Kontakten. Tatsächlich vierzehn Prozent kennen keine vernünftige Alternative, keine Datenschutz-Bedenken haben 28 Prozent.

Befragt wurden 2029 Personen in Deutschland im Juni 2021, die Ergebnisse gelten so als repräsentativ.

Whatsapp hat über zwei Milliarden Nutzer. Nach deutlicher Kritik an dem Facebook-Unternehmen rückte der Dienst von Plänen ab, nach und nach den Funktionsumfang für die User, welche den veränderten Geschäftsbedingungen und somit den Regeln nicht zugestimmt haben, stark einzuschränken.

Mehr Signale

Bei den wenigen Abwandernden ist der Umfrage zufolge der Messenger Signal die beliebteste Alternative. Diesem Anbieter vertrauten 27 Prozent derer, die whatsapp den Rücken kehrten. Finanziell wird Signal inzwischen von whatsapp-Mitgründer Brian Acton unterstützt, der den Facebook-Konzern verlassen hat. Fast ebenso viele abgewanderte Nutzer, 26 Prozent, gingen zu Telegram, Threema kam auf 16 Prozent, und 15 Prozent nutzen direkt den Facebook Messenger.

Und tatsächlich ebenfalls fünfzehn Prozent, also fast jeder sechste Nutzer, wollen statt der end-to-end verschlüsselten Informationsübertragung in verschlüsselten Chatdiensten auf die klassische sms zurückgreifen.

Nun dann.

G.Hammer

SIKKER. Ist sicher.